Flakturm Humboldthain Berlin
Mitarbeiter des Vereins Berliner Unterwelten,
Sie geben Aufschlüsse zur Geschichte dieses Bauwerks,
das französische Truppen nach Ende des Krieges sprengen wollten und dabei scheiterten.
Deshalb sind auch nur Teilbereiche des Bunkers Humboldthain begehbar.
Die früheren Bunker, errichtet im Jahr 1941, breiten sich unter dem gesamten Park aus.
Sie sollten die Bevölkerung vor den Luftangriffen schützen.
Ursprünglich planten die Nazis für Berlin sechs Flaktürme.
Gebaut wurde dann aber lediglich im Tiergarten, Friedrichshain und Humboldthain.
Dies alles unter der Oberaufsicht des Generalbauinspekteurs Albert Speer.
Aus was besteht die Verkleidung von dem Flakturm ?
Aus ein Gemisch von Granit, Kalk- und Sandstein.
Selbst ohne diesen Bauschmuck kostete jeder der Betonriesen zwischen 40 und 50 Millionen Reichsmark – für die gleiche Summe hätten normale bombensichere Bunker für 150.000 bis 200.000 Menschen errichtet werden können.
Während des Krieges trieb nackte Angst vor dem Tod im Bombenhagel viele Berliner immer wieder in die Flaktürme.
Offiziell 15.000 Menschen pro Stück, tatsächlich häufig doppelt so viele
und gegen Ende des Kriegs vielleicht sogar jeweils bis zu 50.000 Menschen,
drängten sich in den unteren vier der sechs Etagen zusammen.
Rein technisch bewährten sich die Flaktürme allerdings nicht: Sie konnten weder die Innenstadt von Berlin noch die von Hamburg wirksam gegen Bombenangriffe verteidigen. Hitlers Experten hatten kalkuliert,
dass mit 50 Schuss ein feindliches Flugzeug abgeschossen werden könnte.
Doch der grausame Praxistest des Luftkriegs erwies, dass man anfangs bis zu 8000 Granaten für einen tödlichen Treffer benötigte und selbst 1944,
trotz besserer Leittechnik und Munition, immer noch 1500 Granaten pro „Erfolg“.
Die Idee der Flaktürme beruhte auf einem grundlegenden Irrtum.
Immerhin: Sie retteten in den fürchterlichen Bombennächten ab 1943 und bei den Tagesangriffen seit 1944 ungezählten Berlinern das Leben.
Die Flakbunker der ersten Bauart erhalten ihre enorme Stabilität durch eine massive Außenhülle (Wandstärke bis zu 2,6 Meter, Abschlußdecke 3,8 Meter) und ein inneres Stützskelett, jeweils in selbsttragender Bauweise errichtet,
so dass der Wegfall der Außenwände oder der Einsturz der Stockwerke die Gesamtstatik nicht beeinträchtigen würde. Eine ausgefeilte Material- und Arbeitskräftelogistik gewährleistet, dass »in einem Guß« gearbeitet wird, d.h. dass es insbesondere beim Betonieren nicht zu Unterbrechungen kommt, um Baufugen durch unterschiedliches Abbinden des Betons zu vermeiden und somit die Festigkeit beeinträchtigt wird.
In jedem Kubikmeter Beton werden zudem 50 Kilogramm Stahl verarbeitet.