Melaten Friedhof Köln - Geschichten die es in sich haben.

Als Kind zog es mich schon immer auf Friedhöfe,
 ich weiß nicht warum.
Für mich hat das immer was Beruhigendes und auch mag ich es meine Gedanken schweifen zu lassen,
 was wohl jedem einzelnen Wiederfahren ist.
Ob die Seele ihre Ruhe gefunden hat oder ob sie noch in der Jetzigen Dimension versucht auf sich aufmerksam zu machen.

Auch  interessiert es mich ,
was die Symbole auf den Gräbern und Figuren bedeuten.
Was haben sie alle für ein Hintergrund?

Nun zum Melaten Friedhof,zuvor hatte ich schon einiges gehört,
konnte mir das natürlich nicht so Magisch vorstellen.
Wie ich es das real erlebt habe.

Der Melaten Friedhof ist der Zentralfriedhof von Köln.
Es ist schon eine weile her als ich mit der Rasselbande dort war, aber die eindrücke haben mich nie losgelassen.

Der 435.000 m² große Friedhof ist von der Anzahl der Grabstätten  der größte Kölner Friedhof.



Der Name „Melaten“ rührt von dem bereits im 12. Jahrhundert an dieser Stelle nachgewiesenen Heim für Kranke und Aussätzige, dem Hof Melaten
1243 wurde der „hoff to Malaten“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Kapelle St. Maria Magdalena und Lazarus stammt aus dem Jahre 1245.
 Auf der anderen Seite der Aachener Straße befand sich die Richtstätte Rabenstein.
Während der französischen Besatzungszeit in Köln,
 die am 6. Oktober 1794 begann,
 änderte sich das Begräbniswesen durch ein Kaiserliches Dekret über die Begräbnisse
 („Décret sur les sépultures“), 
von Napoleon am 12. Juni 1804 erlassen.
 Es untersagte aus vor allem hygienischen Gründen Beerdigungen innerhalb von Städten,
 Dörfern und geschlossenen Gebäuden.
Die Stadtverwaltung kaufte deshalb ein Grundstück auf dem Gelände des ehemaligen Leprosenasyls und ließ die meisten Gebäude abreißen.
 Die Kapelle des Leprosenheimes wurde in den Friedhof integriert. Mit der Gestaltung des Friedhofes wurde Ferdinand Franz Wallraf beauftragt,
 der sich den Pariser Friedhof Père Lachaise zum Vorbild nahm.
 Am 29. Juni 1810 weihte der Dompfarrer Michael Joseph DuMont den Melatenfriedhof ein und die Friedhöfe innerhalb der Stadt wurden geschlossen.
 Das erste Begräbnis fand hier am 1. Juli 1810 statt.

Im 12. Jhd. lebten hier vor den Stadttoren von Köln die Aussätzigen: der damalige Gutshof Melaten war Teil eines Heims für Leprakranke und das für fast 500 Jahre bis 1767. 
Nachdem die Krankheit besiegt war, dienten die Gebäude des Melaten Hofes bis 1801 als „Zucht- und Arbeitshaus“ und danach kurzzeitig als Waisenhaus. 

„Melaten“ kommt tatsächlich von „malade“ – dem französischen Begriff für „krank“.

Die Leprosenanstalt nahm im Gegensatz zu anderen Anstalten auch auswärtige an Lepra erkrankte auf.
 Um die 16 bis 24 Leprakranke wurden dort untergebracht. 
Den Patienten wurde untersagt das Gelände zu verlassen.
 Eine Ausnahme bildeten die Feiertage,
 an denen sie in Begleitung eines Schellenknecht,
 in die Stadt gehen und um Almosen bitten durften.
 Die Patienten wurden angehalten eine auffällige Kleidung, bestehend aus einer Kniehose,
 einer Joppe, 
einem Siechen Mantel, 
einem großen Hut und weißen Handschuhen, 
anzuziehen und mit einer Klapper in der Hand die Kölner Bürger auf sich aufmerksam zu machen.

Durch gefälschte Siechen Briefe,
 mit denen Angestellte der Leprosie sich ein Zubrot verdienten,
 bot das Heim einigen Unterschlupf,
 die nicht an Lepra erkrankt waren.


Als der Hof Melaten 1810 zum Friedhof geweiht wurde,
 sah er übrigens nicht zum ersten Mal Tote.
 Denn bereits im Mittelalter war Melaten eine öffentliche Hinrichtungsstätte der Stadt Köln.
 Im 17. Jhd. wurden hier mehr als 30 Frauen und Mädchen während der Hexenverfolgungen auf dem Gutsgrundstück Melaten verbrannt.
 Durch ihr trauriges,
 hartes  Schicksal wurde die angebliche Hexe Katharina Henot berühmt. 
400 Jahre später hat der Kölner Stadtrat am 28. Juni 2012 die sozialethische Rehabilitierung der Opfer der Hexenverfolgungen beschlossen.
 Dies geschah auf Ansinnen der Nachfahren Katharina Henots. 

 Genugtuung nach über 400 Jahren







Ich hoffe das wenigstens Katharina Henots ihre Ruhe und Gerechtigkeit gefunden hat aber was ist mit den anderen Frauen und Mädchen?







Katharina Henot (auch Henoth;  1570/1580 in Köln; † 19. Mai 1627 in Köln-Melaten) war eine Kölner PatrizierinPostmeisterin und das bekannteste Opfer der Kölner Hexenverfolgungen.
 Sie wurde als angebliche Hexe zunächst erdrosselt und dann verbrannt.

Eine angeblich besessene Nonne brachte den Stein ins Rollen, indem sie die Postmeisterin der Hexerei beschuldigte.
 Das Gerücht verbreitete sich schnell und Katharina konnte auch durch Verteidigungsschriften ,
an die erzbischöfliche Kommission den diversen Anschuldigungen nicht entgegenwirken.
 Man warf ihr vor, 
für die Raupenplage des Clara-Klosters sowie für Krankheit und Tod mehrerer Menschen verantwortlich zu sein. Überraschenderweise schaltete sich sogar der Rat der Stadt unter dem Bürgermeister Johann Bolandt ein und ließ die Postmeisterin festnehmen.
 Ihr Gesuch auf Freilassung auf Kaution wurde abgelehnt,
 eine angemessene Verteidigung verwehrte man ihr. 
Der Kurfürst Ferdinand von Bayern,
 der sie an das Hohe Weltliche Gericht verwiesen hatte,
 lehnte zwei Tage nach ihrer Verhaftung eine Bittschrift um Zulassung von Verteidigern ab und blieb bei dieser Haltung.
 Auch weiterhin, nach der Übergabe an das erzbischöfliche Hochgericht,
 scheiterten die Verteidigungsbemühungen der Kölnerin und ihrer Familie.
Obwohl Katharina Henot, nach mehrfacher Folter verkrüppelt und schwer krank,
 sich weigerte zu gestehen,
 wurde sie auf dem seinerzeit auch als Richtstätte genutzten Friedhof Melaten in Köln vom Scharfrichter erwürgt und ihre Leiche anschließend auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
 Die Hinrichtung der Geschäftsfrau entbehrte jeder juristischen Grundlage. 
Nach damals geltendem Recht mussten Beschuldigte freigelassen werden, 
wenn es selbst durch Folter unmöglich war, 
ein Geständnis zu erpressen.
Was war wirklich der Grund,
 das man sie der Hexerei beschuldigte?

Rehabilitation für Opfer der Kölner Hexenprozesse

Im November 2011 reichten Nachfahren von Katharina Henot und andere Personen beim Rat der Stadt Köln einen Antrag auf sozialethische Rehabilitation der Opfer der Kölner Hexenprozesse ein.
 Dieser Antrag wurde vom Ausschuss für Anregungen und Beschwerden am 13. Februar 2012 einstimmig befürwortet und an den Rat der Stadt mit der Empfehlung zur Beschlussfassung weitergegeben unter großer Anteilnahme der Medien.
 Der Kölner Stadtrat beschloss am 28. Juni 2012 die Rehabilitierung Henots und 37 weiterer Frauen, die wie Henot zum Tode verurteilt worden waren.
Warum werden die Namen der anderen Frauen nicht benannt?

Leider konnte ich nichts über die anderen Frauen finden.
Die dort als Hexen verurteilt und qualvoll getötet wurden.



Melaten erlebte im Laufe der Geschichte mehrfach Zerstörungen.
Die schlimmsten Verwüstungen richteten am 30. und 31. Oktober 1944 Fliegerbomben an.
 Ein Gedenkstein erinnert an die in einem Tiefbunker am Rande des Friedhofs am Tor zur Aachener Straße hin,
 damals kamen durch einen Bombentreffer mehr als 100 Personen einer Hochzeitsgesellschaft ums Leben.

 Auch das imposante Grabmal für Wallraf und Johann Heinrich Richartz ging im Zweiten Weltkrieg verloren. 
Heute erinnert nur noch ein schlichter Grabstein an beide.
 Nach dem Zweiten Weltkrieg suchten Ausgebombte vorübergehend in den Grüften Unterschlupf und wohnten sogar darin.






Heidnische und Christliche Symbole fließen hier ineinander. Privates und sakrales vermischt sich Eindrucksvoll an einem Ort der meditativen Stille, 
inmitten der pulsierenden Metropole
Schon allein wenn man reinkommt ,
 hat man ein komisches Gefühl,
 zumindest ging es mir so.
 Es war als würde alles mögliche eine eigene Geschichte erzählen, ich fühlte die Quallen und die Trauer die dort eins passiert sind.











Es zog mich an vielen Gräbern  und Figuren an, es ist schwer zu beschreiben,
was man dabei fühlt ,
 man fängt an sich fragen zu stellen.

Jedes Gesicht, jeder Figur scheint mir etwas zu sagen.









Was genau dort Passiert ist und ob das wirklich so sein musste.....


 Wirklich sehenswerter Friedhof – extra deswegen hinfahren lohnt sich

























































Das sind noch nicht mal alle Bilder, die ich dort gemacht habe, aber diese welche mich besonderes innerlich angesprochen haben.
Mir Persönlich ging es nicht um die Berühmtheiten, die dort liegen.

Mir Persönlich geht es viel mehr,
 um die Geschichten.

Die Geschichten, was dort passiert ist, das Leid was sie ertragen mussten.

Die Geschichte der Lepra Kranken ,
Der Frauen und Kinder / Mädchen die der Ketzerei angeklagt wurden.

Was hat es mit Folgender Geschichte auf sich?

Rosel von Melaten ist der Geist eines Mädchens in einem weißen Kleid und mit einer roten Krawatte umgebunden.
 Ihr Haar ist schwarz und strubbelig und zu zwei Zöpfen gebunden. Sie liegt auf dem Melatenfriedhof,
 doch einmal im Monat – immer bei Vollmond – verlässt sie ihr Grab,
 um Kinder,
 denen Gewalt angetan wird, zu retten.
 Dafür schreit sie über dem Unglücksort schwebend aus vollem Halse. Leider kommt sie immer zu spät und schafft es nicht, die Kinder zu retten. 
Sie selbst beschreibt ihren Tod so:
 „Angeblich war ich eigensinnig.
Das gefiel meiner Mutter nicht und noch jemandem nicht,
 den ich nicht kannte.
 Der ließ mich krank werden und schnell sterben. Ich wurde begraben.“ Doch Rosel wollte wissen, warum, und versuchte aus dem Grab herauszukommen.
 Vergeblich – die Totengräber stießen ihren Arm immer wieder zurück. Seither steht sie alle vier Wochen auf, 
weil sie spürt, 
dass etwas Schreckliches geschehen wird.

Jeder hat von ihnen dort hat seine Geschichte.

Es sind einfach  Geschichten, die erzählt werden müssen.


Ich hoffe das es euch gefallen hat und wenn dem so ist würde ich mich sehr freuen wenn Du mir ein Kommentar da lässt.

Bis dahin , seit Lieb Gegrüßt
eure
Lucy


P.S.

Es muss nicht alles Stimmen was ich hier erwähnt habe, Ihr dürft mich gern auf Fehler hinweißen, oder das was Fehlt mir mitteilen.
Ich habe so gut es geht über den Melaten Friedhof recherchiert,jedoch leider auch nicht alles gefunden von dem was man mir eins berichtete.


Quellen





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